07. Juli 2011

6.Wandertag: Luarca-Piñera, 17,3km
























































Wir haben viel Zeit fuer eine kleine Etappe, also klingelt der Wecker um 06.30Uhr, doch wir stehen erst um 07.00 Uhr mit vollem Bewusstsein auf.
07.50 Uhr: Aufbruch, wir muessen eine lange steile Strasse der Strafe calle de la peña hoch, welche von vielen "romantisch verfallenen Haeusern" (Reisefuehrer) umsauemt war. Je hoeher wir steigen, desto mehr Aussicht haben wir ueber die Stadt, den Feve und die Autobahn. Aus der Stadt heraus, kommen wir auf dem Land an ganz vielen alten, teilweise wirklich wunderschoenen Bauernhoefen und grossen Haeusern vorbei, die alle verlassen sind. 08.30 Uhr: Wir treffen auf etwas weiters romantisch verfallenes: Eine Ruine, welche was sich spater rausstellt eine uralte Jakobskirche aus dem Hochmittelalter mit vorromanischen Elementen. Georg ist  begeistert und uebersetzt mir die nebenstehende Beschreibung: Die Kirche wurde im 1.Weltkrieg aufgrund der Grippe Epidemie und des uebervollen Friedhofes vom zustaendigen Pfarrer aufgegeben und an einer anderen Stelle durch eine Neugotische Kirche ersetzt. 09.33 Uhr: Eine alte Spanierin begegnet uns auf unserem Weg durch die vielen kleinen Siedlungen, die alle ca. nur 20-35 Haueser beinhalten, wenn ueberhaupt. Sie beobachtet kritisch den Fortschritt des Baus der Autobahn auf die wir gleich dannach trafen. 10.47 Uhr: Wir sind auf einmal mitten in der Baustelle. Die Autobahn hat den ganzen Weg zerstoert und wirkt wie eine riesige Wunde in mitten der wunderbaren Natur. Dort wo notduerftig ein Schild uns auf Gefahr hinweisst, wird im Reisefuehrer ein wunderschoener Waldweg beschrieben. Wir stolpern also durch Steine und Geroell einen steilen Abhang hinunter bis wir auf die Nationalstrasse gespuelt werden. Auf dieser Strasse existiert kein, wie sonst ueblich, extra Weg fuer Pilger und auch kein Warnschild fuer die schnellen Lastwagen. So muessen wir uns ganz eng an den Rand der Strasse quetschen, werden von LKS weggehupt und den Abgasewind einatmen. Immer wieder kommt von hinten ein schnelles dickes Auto, welches ohne Vorsicht an mir vorbeirauscht. Es ist lebensmuede, dort lange zu wandern, also quetsche ich mich hinter die Absperrung fast in den Strassengraben vorbei bis wir nach ca. 20 min endlich wieder auf einen Weg stossen. Wir sind erleichtert, als ein einfacher Weg durch flache Landschaft mit Wald und Wiese vor uns liegt.
11.38 Uhr: wir passieren einen typisch spanischen Friedhof und erholen uns kurz beim Studieren der Namen. Uns fallen erstaunlich hohe Todesalter auf, bis zu 101 Jahren sind die Menschen hier geworden. Es gibt nicht viele verschiedene Nachnamen, dafuer aber in den wildesten Kombinationen. Typische Namen waren vorallem: Perez, Fernandez, Alvarez, Gonzalez, Martinez... Die Vornamen gingen von Esperanza(=Hoffnung), Jesusa, Alma und Concepcion(=Empfaengniss). Eine knappe Stunde spaeter, es ist ca. 12.21 Uhr kommen wir schon bei unseren Hospitaleros an. Sie sammeln Kugelschreiber mit Aufschrift, und so ist die ganze Decke davon ausgefuellt. Der Mann ist sehr nett und bietet uns ein Abendessen mit 3 Gaengen fuer 9€ an. 1. Gang: Suppe mit Eierstich oder Zucchinicreme, 2. Gang: Spiegelei mit Reis & Ketchup oder Salat und der 3. Gang bestand aus Kaese mit Honig oder Natilla (=Creme mit Zimt). Wir waren die ersten in der Herberge und konnten uns so die Betten aussuchen. Die Herberge lag direkt hinter der Kirche in der Abteilung fuer Maedchen in einer alten Schule. Damals wurde noch geschlechtergetrennt unterrichtet und so gab es fuer Niñas und Niños eine Trennung des Gebaeudes. Vor uns rauschte die Nationalstrasse N634 entlang und hinter uns hupte verfuehrisch der Feve. Bis es Abendessen gab um 19.00 Uhr haben wir, nachdem Georg gewaschen, Magoo geduscht, wir eine Spanisch Lektion einlegten und die naechste Etappe besprachen uns gelangweilt. Georg hat noch einmal geschlafen, aber ich musste mich bewegen und bin so mit Pfefferspray bewaffnet ins Dorf. Doch auch dieses war nicht sehr abenteuerlich und die Kirche war verriegelt. Um 18.30 Uhr: sind wir dann schon zurueck zum Hospitalero, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Dort erwartete man uns bereits mit einem schoenen gedeckten Tisch im Wohnzimmer. Von allen bestellten Gaengen konnten wir so viel essen wie wir wollten. Es gab eine ganze Schuessel Zucchinicreme nur fuer mich und eine ganze Schuessel Suppe nur fuer Georg!! Es war alles frisch und nur fuer uns zubereitet und schmeckte wirklich wunderbar. Nach 8 Tagen endlich wieder Gemuese, also Zucchini essen zu koennen, war der reinste Genuss. Die beiden Hospitaleros waren sehr freundlich und wir haben uns lange mit ihnen unterhalten. Sie waren so angetan von uns, dass wir das ganze Essen statt fuer 18€ fuer 15€ inklusive Kaffee bekommen haben. Die beiden hatten in der Kueche einen Kochherd, der bestimmt ueber 100 Jahre alt war und auf dem im Winter noch gekocht wurde. Nachdem wir uns freundlich und noch quatschend verabschiedeten, platzten unsere Baueche fast und wir waren froh, noch einen kleinen Weg  bis zu unserer Herberge, als Verdauungsspaziergang nutzten zu koennen. Inzwischen waren mehr Pilger gekommen und fast alle Betten waren belegt. Nach unserem Abendssport, der ab nun fast taeglich eine Stunde abgehalten wird, gingen wir ins Bett, Georg stopfte sich seine Oropax in die Ohren und schlief sofort ein, waehrend ich noch meine Fuesse neu eintaped und den Schnarchwettbewerb, der auf vollen Touren anlief bewerten konnte. Enrique, ein Italiener gewann ihn mit Laengen. Georg landete nur auf dem 4.Platz. Nachdem ich endlich meine Oropax gefunden hatte und noch eine Weile an die Decke gestarrt hatte, konnte ich auch schlafen.

08.Juli 2011: UND Jetzt haben wir es endlich geschafft, wenigstens die Fotos vom gestriegen Tag hochzuladen- jetzt ist alles durcheinander. Wir bitten vielvielmals um Entschuldigung!!!

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