14. Juli 2011






13. Wandertag, Vilalba-Baamonde,22km

Wir sind beide schwer hochgekommen und immer noch muede. Dann haben wir uns ueber eine voellig unnuetze Fussgaengerbruecke und dann durch einen Waldweg parallel zur Hauptstrasse geschlage und so den Weg durch die Stadt vermieden. Zuerst mussten wir bergab und auf einer schoenen alten Bruecke den Fluss ueberqueren. Dannach werden wir von einigen Radfahrern ueberholt, die ich aber nicht beneide, auf diesem steinigen, engen und steilen Pfaden fahren zu muessen. Nach einem kurzen Anstieg fuerht der Weg mitten ueber einen alten Bauernhof, der idllisch zwischen Autobahn und Nationalstrasse liegt. Die Baeurin laeuft gerade mit einem Eimer ueber den Hof um ihre freilaufenden Huehner zu fuettern. Von hier an bis Baamonde geht es nur noch bergab. Der Weg schlaengelt sich leichtfuessig durch Waelder, vorbei an Feldern und winzigen Ortschaften, durch dunkele Hohlwege und ueber kleine Straesschen. Um die Hohlwege fuer Pilger wieder begehbar zu machen, werden riesige Maschienen eingesetzt die an den Hecken entlang fahren und mit grossen Messern brutal & ruecksichtslos alles zurechtstutzen und abreissen. Immer wieder treffen die Waldwege auf Baeche und kleine Fluesschen die auf alten Roemerbruecken oder nur auf grossen Steinen ueberquert werden. Die Galizische Bauart praegt die Landschaft: Alle Wege sind von riesigen Granitplatten gesaeumt. An einem verlassenen Bauernhof lehnt ein halb zerfallener Schuppen, dessen Waende aus riesigen Granit-und Schieferplatten bestehen. Gegen 11.00Uhr treffen wir auf eine kleine Bar, in der wir Kaffee trinken und im RF nachsehen wie weit wir noch zu laufen haben. Es sind zwar nur noch 10km, aber die muessen insgesamt 4mal die Autobahn unterqueren. Die erste Unterquerung war gar nicht so schlimm, aber die 2te war wie eine riesige ungeheure Metallschlucht, die hoch in die Luft ragte und uns die Sicht auf die ueber uns vorbeirasenden Autos freigab- gruselig! Dannach trafen wir auf ein Kilometerstein mit der Anzeige 111,111km bis Santiago de Compostela. Der Rest des Weges war abwechslungsreich, wechselt zwischen dunkelen und hellen Waldwegen, zwischen Hohlwegen und lichten Feldwegen und meist parallel zur N643. Von einem Dorf zum anderen, dem Ziel entgegen. Ueber ein paar komische ZickZackWege durch die Vorstadt und nachdem wir noch einmal die verkehrsreiche N634 ueberquert haben, stehen wir genau vor der Herberge. Sie ist ein modernes Gebaeude mit Garten. In der unteren Etage gibt es einen riesig grossen Aufenthaltsraum, 2 Toilletten und Duschen und 2 Schlafraeume, wie eine Treppe nach oben. Oben direkt unter dem Spitzdach stehen die 94 Betten. Nachdem Ausruhen erinnere ich mich an Joscha`s Empfehlung und wir gehen mit ihm und zusammen mit einer Australierin namens Kate in die Bar Galicia um zu Abend zu essen. Der Besitzer ist ein alter weisshaariger galizischer Dichter, der Kate offenbar kennt und uns ein sehr leckeres Menue fuer ein 9,50€ anbietet.


1. Gang: Kohlbruehe fuer Georg und Nudelsalat fuer mich


2. Gang: Eine riesige Tortillia fuer uns beide
Nachtisch: eine Melone fuer mich und einen Pudding fuer Georg

Georg hat mal wieder Maerchen erzaehlt, die ich zwar schon gehoert hatte, aber noch nie auf englisch. Aber die ich mit etwas Aufmerksamkeit problemlos verstehen konnte. Insgesamt war der Abend sehr interessant und am Schluss hat ein Mitpilger noch ein Gruppenfoto von uns gemacht, und der alte Dichter bestand auf das Versprechen von uns, im naechsten Jahr wiederzukommen. So sind wir erst spaet und als vorletzte ins Bett gekommen. Weil es eig. ganz warm war, und ich keine Lust hatte meinen Schlafsack auszupacken, bin ich nur in ds Inlet geklettert und habe dann die ganze Nacht gefroren und hatte auch wieder seltsame Traeume.

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