17. Juli 2011

16. Wandertag, Sobrado dos Monjes-Arzùa, 22km

Schon um 06.00Uhr beginnt das allgemeine Aufstehen- bei voelliger Dunkelheit! Ein einziges Chaos.
Alle rennen sich um, stehen ueberall Schlange und suchen in fremden Sachen. Magoo und ich haben unsere Klamotten notduerftig zusammengerafft und in die Kueche gebracht, wo es wenigstens Licht gibt. Leider waren Magoo`s Sachen, die sie am Vorabend gewaschen hatte, immer noch ziemlich nass, aber wenigstens die Schuhe, die wir mit Zeitungspapier ausgestopft hatten und ueber den Heizofen aufgehaengt hatten, waren trocken. Wir gehen fast als Erste. Es regnet schon wieder und wir sind so frustiert, dass wir beschliessen, erst einmal fruehstuecken zu gehen. Die Einzige schon geoffnete Bar ist zu verfuehrerisch, unser baskisches Ehepaar ist auch schon da. In Erinnerung an das Fruehstueck von Gestern, nehmen wir ausser dem Kaffe noch 2 Toast mit Marmelade(Anmerkung von Magoo: Eklige Erdbeermarmelade aus Plastikschachteln). Dann geht es weiter, meist ueber Strassen. Es sind schon erstaunlich viele Pilger unterwegs. Nach 5km nieselt es so heftig, dass wir an einer offenen Bar halt machen, damit Magoo ihre Jacke auspacken kann, waehrend ich einen 2ten Kaffee und ein Stempel fuer uns beide bestelle und in Arzùa bei einer Herberge anrufe, um uns und Joscha ein Bett zu sichern. Anschliessend laufen wir durch bis Arzùa und koennen wieder alle wiederholen. Wir haben beide den Eindruck, dass wir uns inzwischen eingelaufen haben, denn auch die laengeren Strecken machen uns nichts mehr aus. Bis kurz vor Arzùa unterhalten wir uns ueber Liebe als Medium und die kulturhistorischen Formen der Leidenschaft am Beispiel der "4 Muskeltiere" von George Dumas und Stendahls "Rot und Schwarz". Der Weg ist heute eig. langweilig, jedenfalls habe ich nichts in Erinnerung. Wir haben keine Eile und auch keine Sorge wegen Ueberfuellung der Herberge. In Arzùa helfen uns einige beflissene Matronen mit wagen Hinweisen. Witziger Weise liegen fast alle Herbergen in der selben Strasse. Unsere Herberge ist sehr schoen, ganz neu und mit Internetanschluss. Unsere Waesche wird gewaschen und getrockenen und Magoo schickt wieder Bilder hoch.

1 Kommentar:

  1. He, wer ist Joscha und warum sieht man kein Bild von ihm?
    und hierzu: "die kulturhistorischen Formen der Leidenschaft am Beispiel der '4 Muskeltiere'" möchte ich auch noch mehr wissen, wie muskulös waren die eigentlich?

    unbedingt weiter schreiben, liebe grüße
    klaus

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