13. Juli 2011







12. Wandertag, Gontàn- Vilalba, 19,8km

Morgens lag ich mal wieder eine Weile wach im Bett, konnte aber auch nicht wieder einschlafen. Aber als das Aufstehen dann um 07.00Uhr Tatsache wurde, war ich auf einmal doch wieder ganz muede und haette sofort wieder weiterschlafen koennen. Dank Socken, Strumpfhose, Top, Hemd, Boxershorts, Inlet, Schlafsack und Wolldecke war mir aber nicht kalt gewesen und ich konnte, nachdem ich den unkontrollierten Gedankenstrom nicht stoppen konnte, der das Einschlafen bis um 02.00Uhr nachts, verhindert hat, eig. gut schlafen. Georg hatte es leider nicht so warm, wie er mir heute seine etwas schlechte Laune erklaerte. Er hatte die ganze Nacht gefroren und bis 02.00Uhr noch heftige Kniebaeugen und Yogauebungen gemacht um sich warm zu halten. Wir haben uns Zeit gelassen, denn der Blick nach draussen hat uns nicht gerade motiviert und zu beeilen und los zu wandern. So sind wir erst um 08.25Uhr aus der Tuer der Herberge getreten um dann bevor es wirklich in dem Regen los gehen sollte, noch schnell einen Fruehstueckskaffee zu trinken. Ich war irgendwie dann doch noch ein bisschen muede und nicht so fit. Auch Georg ging es nicht so besonders gut. So haben wir erst ein bisschen rumgemeckert(Anmerkung von Magoo, am 18.07.2011: das kann er naehmlich sehr gut) bis es Georg besser ging und wir mit dem Geschichtsunterricht weiter machen konnten. Dann erzaehlte mir Georg von dem Kampf an der Bruecke bei Remagen, von den Amerikanern und Russen im 2. Weltkrieg, von Walter Ulbricht, der einen komplett kommunistischen Staat aufbauen wollte, von Willi Brandt und Helmut Schmidt, von Adenauer und Helmut Kohl, von der DDR und der BRD und von der Studentenbewegung. Dannach erzaehlte er aus seinem Leben, als junger Prof. und seinem Studium, als er Gertraud(meine Grossmutter) kennenlernte, und so kamen wir zur Geburt der 4 Kinder und deren Partnerwahl. Obwohl das alles ganz interessant war, ging es mir unterwegs nicht wirklich gut. Immerhin bestand unser Fruehstueck nur aus einem Apfel und einem Kaffe. Kein Wunder, dass ich total schlapp war und mit schwindelig wurde, so dass wir nur langsam vorran kamen. Georg schenkt mir seinen letzten Mueslieriegel um meinen Blutzucker ein wenig aufzuputschen, doch viel half das auch nicht.  Im naechsten Dorf fragten wir auf einem Bauernhof nach einem Schluck Wasser, den uns die Bauersfrau aus einem Brunnen neben ihrem Haus holte. Dieses Erste und total frische Wasser direkt aus einem spanischen Brunnen schmeckte koestlich. Nach der Ankunft und dem Auspacken in der Stadt finden wir endlich einen Computerladen, wo man uns tatsaechlich die externe Festplatte mit 500GB fuer 69€ und eine 2te Speicherkarte mit 8GB fuer 15€ verkauft. Nur die Suche nach dem Internetanschluss verlaueft vergeblich. Beide Laeden auf die man uns verweist, haben aufgegegen. "Naja", heisst es, "inzwischen hat doch jeder einen eigenen Anschluss zuhause!"- und das in Spanien! Die letzte moegliche Adresse, die Ortsbibliothek von Vilalba, testen wir nicht mehr aus. Sie liegt am entgegengesetzen Ortsausgang. Magoo findet aber wohl noch ihre Postkarten und Briefmarken. In dem Laden singt uns der weisshaarige Besitzer die galizische Sankt Jakobus Hymne vor. Magoo ist ganz begeistert. Abends goennen wir uns ein gutes Abendessen(Anmerkung von Magoo: Dabei stoesst Joscha wieder zu uns, und ein weiterer schoener Maerchenabend beginnt!) und gehen frueh ins Bett. Wir wollen uns beide gut erholen, denn morgen geht es ueber 22km. Hoffentlich regnet es nicht.

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